Dienstag, 17. November 2020

Outdooranzug aus Wollwalk



Dieses Jahr gab es in Hamburg völlig unvermutet schon Anfang November den ersten Schnee. Dieser Wollwalkanzug für meine Lütte musste deshalb mit heißer Nadel zusammengenäht werden, nachdem ich mich nach dem Zuschneiden erst einmal eine Weile nicht heran getraut hatte. Das Schnittmuster ist der Outdooranzug aus dem zweiten Klimperklein-Buch von Pauline Dohmen "Babyleicht! Nähen mit Jersey" aus Wollwalk. Zum Glück hat die Autorin ein Video-Tutorial zu dem Schnitt erstellt, das über die Verlagsseite abgerufen werden kann. In der Video-Anleitung ist der Nähvorgang sehr verständlich erklärt. Der Sitz des Anzugs ist entsprechend der Körpergröße sehr passend.

Ein Fehler in der Materialangabe (1. Auflage) ist, dass man bei Größe 74 nicht mit einem Einfassstreifen von 90 cm Länge auskommt. Das war aber nicht weiter schlimm, den konnte ich als Bändchen für die Babymütze weiterverwenden und habe einen neuen, entsprechend längeren zugeschnitten.

Mit Wollwalk arbeiten

Der Wollwalk ließ sich hervorragend verarbeiten und da der Stoff nicht aufribbelt, muss er auch nicht versäubert werden. Bei der Einfassung hatte ich (mal wieder) leichte Probleme, weil ich an einer Stelle die Unterseite nicht mit erwischt habe. Das konnte ich aber relativ schnell nur an dieser Stelle wieder auftrennen und habe dann nochmal drüber genäht.

 Mit Bommel[/caption]

Mit Knöpfen und Zipfel

Eine Veränderung, die ich vorgenommen habe, ist, dass ich statt Druckknöpfen Kokosknöpfe verwendet habe. Dafür habe ich keine Knopfleiste angesetzt, sondern lediglich im Schritt die beiden Jerseyeinfassungen etwas weiter als vorgesehen übereinander genäht, da der Anzug beim Anprobieren in der Breite weit genug war. Die Knopflöcher habe ich per Hand mit Knopflochstich genäht, weil mich die Knopflochfunktion meiner Nähmaschine ständig ärgert. Dabei muss man allerdings beachten, dass die Knopflöcher sich im Wollwalk weiten. Ich musste meine Knopflöcher daher an einer Seite wieder etwas zunähen, damit die Knöpfe nicht durchschlüpfen.

An der Kapuzenspitze habe ich ein paar Jerseyreste von der Einfassung mitgefasst, statt einem Webband.

Ein tolles Material

Im Alltagstest wärmt der ungefütterte Wollwalk (mit Jersey ist nur die Kapuze gefüttert) bisher bis -3° Grad hervorragend und scheint auch nicht zu kratzig zu sein. Wollwalk ist ein natürliches Material. Durch das Wollfett muss der Anzug nur sehr selten gewaschen werden, besser bürstet man ihn einfach aus. Ein weiteres Plus gegenüber herkömmlichen Fleece ist, dass er bei der Wäsche kein Microplastik an das Wasser abgibt.

Weil noch Walstoff übrig war, habe ich zum Anzug noch eine Babymütze mit Teddyfutter gemacht, die den Anzug prima ergänzt. Eine zusätzliche Mütze kann ich im Winter auch nur empfehlen, weil sie nochmal fester auf den Ohren sitzt, als die Kapuze des Anzugs.

Der Wollwalkanzug hat sich diesen Winter zu einem absoluten Lieblingsteil entwickelt - auch weil sich so viele Leute über das freundliche Baby mit Zipfel freuen.

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